Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Fröndenberg

Porträtfoto von Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC

Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC © ADFC / Deckbar

Destatis: Zahl der getöteten Radfahrenden steigt / ADFC fordert sichere Radwege

Fahrradunfälle 2014-2024: Destatis meldet heute, dass die Zahl der getöteten Radfahrenden gegen den Trend ansteigt. Der ADFC kommentiert.

Das Statistische Bundesamt Destatis meldet heute neue Daten zu Fahrradunfällen. Demnach ist die Zahl der getöteten Radfahrenden zwischen 2014 und 2024 gegen den Trend gestiegen. Der Fahrradclub ADFC fordert mehr Engagement der Bundesregierung für die Verkehrssicherheit, den schnellen Ausbau sicherer Radwege und Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts.

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann kommentiert: „Die gute Nachricht ist: Radfahren liegt im Trend. Immer mehr Menschen steigen für tägliche Wege auf das Rad oder das Pedelec. Diese Entwicklung ist gut für die Gesundheit, fürs Klima - und sie macht unsere Wohnorte lebenswerter. Dass der zunehmende Radverkehr aber mit einer steigenden Zahl von verunglückten Radfahrenden einhergeht, beunruhigt den ADFC als ihre Interessensvertretung natürlich sehr. Über 400 getötete und über 90.000 verletzte Radfahrerinnen und Radfahrer pro Jahr – das ist erschütternd. Die Sorge spiegelt sich auch im subjektiven Eindruck der Radfahrenden: 70 Prozent der Teilnehmenden des ADFC-Fahrradklima-Tests fühlen sich im Straßenverkehr nicht sicher. Eine bittere Diagnose für ein Land, dem ein vernünftiges Verkehrssystem und die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger am Herzen liegt.“ 

„Dass Fahrradunfälle zunehmen, ist allerdings kein Wunder. Radwege sind oft kaputt, von Hindernissen übersäht, viel zu schmal, zugeparkt oder fehlen - beispielsweise an Landstraßen - oft ganz. Häufig muss man sich die Fahrbahn mit dem schnelleren Autoverkehr teilen – und bekommt an der Ampel zur Geradeausfahrt grün, während gleichzeitig die Autos und Laster abbiegen dürfen. Das bringt Stress und Gefahr für alle Beteiligten. Wenn Radfahrende trotz Verbot aus Mangel an Alternativen auf den Fußweg ausweichen, dann häufen sich dort die Unfälle. Die Infrastruktur hinkt dem wachsenden Radverkehr weit hinterher. Bei weiter zunehmendem Radverkehr werden auch die Unfallzahlen weiter steigen. Dagegen müssen Bundesregierung und Kommunen endlich aktiv ansteuern.“

„Die Bundesregierung bekennt sich im Koalitionsvertrag zur Vision Zero. Sie will also Tote und Schwerstverletzte im Straßenverkehr auf Null reduzieren. Davon sind wir aber weit, weit entfernt. Für die Trendumkehr bei den Unfallzahlen brauchen wir den schnellen Ausbau sicherer, physisch geschützter Radwege flächendeckend im ganzen Land. Die Kreuzungen brauchen besonderes Augenmerk, da passieren die meisten Unfälle. Die wichtigsten Maßnahmen sind eigene Wegeführungen und eigene Ampelschaltungen für Radfahrende. Wir brauchen außerdem ein sicherheitsförderndes Verkehrstempo: Tempo 30 als Standard innerorts, Tempo 50 ist dann die Ausnahme. Die Vision Zero gibt es nicht durch warme Worte, sondern nur durch eine von der Bundesregierung kräftig geförderte Ausbauoffensive für geschützte Radwegenetze und politische Vernunft für mehr Verkehrsberuhigung.“

Hinweise an Redaktionen: Fotomaterial finden Sie in der blauen Medienbox. Die aktuellen Daten zu Fahrradunfällen 2014-2024 gibt es bei Destatis.  

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 240.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.   

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